Vom müssen und wollen – und warum das unser Leben bestimmt

Ich bin der Ansicht, dass wir uns alles, was uns widerfährt – auf einer uns jetzt unbekannten, höheren Ebene – selbst erschaffen. Wir als Seele – nicht als die Person, als die wir jetzt hier diesen Text lesen. Vielleicht regt sich bei dir direkt der Gedanke, dass das nicht stimmt, dass uns Dinge “zufällig” widerfahren und ein paar Menschen halt mehr Glück haben als Andere. Lass mich hierzu gerne etwas ausholen. Es geht mir hier um die Haltung und Demut dem Leben gegenüber, welches wir in unserer westlichen Welt erschaffen haben.

Immer wieder höre ich, wie Menschen sich über Dinge beklagen, die sie noch machen “müssen”. In mir kommt direkt der Gedanke, “naja – du musst nicht, aber du willst”. Würde ich immer laut sagen, was ich denke, hätte ich wohl noch mehr Diskussionen im Außen als mir lieb ist. Ich suche es mir natürlich gewählt aus, mit wem ich mich auf solche Unterhaltungen einlasse und deshalb verkneife ich mir oftmals eine Aussage beziehungsweise meine Form der Wahrheit.

Das hier Geschriebene ist für Menschen, welche die Grundbedürfnisse – die gesundheitlichen und psychischen – erfüllt haben.  

Ich frage dich: bist du und dein Leben das Ergebnis von reinen Zufällen und dem Wohlwollen oder Unglück von Aussen? Oder bist du bewusste Schöpfer*in deines Lebens? Eine auf ihre Art weise Frau hatte den Leitspruch „du bist das Produkt deiner Entscheidung“ – und sie hat mit Sicherheit recht. Wir sind immer das Produkt unserer Entscheidung. Es kommt darauf an, ob du dir dessen bewusst bist und die Entscheidungen dementsprechend bewusst triffst – oder eben nicht (und sie im ungünstigsten Fall für dich treffen lässt durch bestimmte Umstände, die sich dann irgendwann in unserem Leben zeigen weil wir längst überfällige Entscheidungen aufschieben).

Stell dir einfach mal vor, wir alle kommen aus derselben Quelle. Du kannst es nennen, wie immer du magst. Bildlich gefällt mir die Vorstellung, dass wir Menschen Wellen auf dem Ozean sind. Milliarden von Wellen, jede einzigartig – und doch ist jede mit dem Ozean verbunden. Und auf irgendeine Art beeinflussen wir uns gegenseitig ständig, ob wir wollen oder nicht. Jede noch so kleine Bewegung löst eine weitere Bewegung an einem anderen Ort aus. Ursache und Wirkung.

Wir kommen also auf diese Erde im Anzug eines menschlichen Körpers. Bevor unsere Seelen inkarnieren (in carne – sich verkörpern), packen wir unseren imaginären Rucksack. In diesem Rucksack sind schon einige Erfahrungen und Informationen drin – von unserer Seele, unseren Ahnen und unserer gewählten DNA beispielsweise. Diese Erfahrungen und Informationen unterliegen keiner Bewertung – sie sind weder positiv noch negativ. Sie sind einfach. Und ja, es gibt aus unserer menschlichen Sicht viele schlimme Dinge auf der Erde, diese spreche ich in keiner Weise ab. Ich sehe sie.

Aus der Meta Perspektive möchten wir Fähigkeiten lernen und Dinge erfahren. Dabei sind wir sehr neugierig und mit viel Freude gepusht. Diese Lernaufgaben suchen wir uns aus. Wir bestimmen in der Quelle nicht das “wie”, nur das “was”. Das “wie” gestalten wir uns dann in unserem Leben und bestenfalls auf eine gute und schöne Weise.

Tja, und dann gibt es sowas wie (kosmische) Gesetze und (menschliche) Regeln. Gerade als Kinder werden wir gemocht, wenn wir uns anpassen und brav sind. So schön das auf den ersten Blick erscheinen mag – es ist nicht schön. Die Kinder haben womöglich früh gelernt, wie sie zu sein haben, damit sie von ihren Eltern geliebt werden. Ihnen wird der Zugang zu ihrer Intuition genommen und ihre Grenzen werden missachtet (“komm, gib dem Opa noch ein Küsschen auf die Wange”). Ständig werden sie überstimmt (“Neins” ohne Begründung – Hauptsache der Erwachsene behält die Macht)  und Gefühle werden ihnen abgesprochen (Kind weint beispielsweise, weil es hingefallen ist und ein Erwachsener sagt dem Kind, dass es nicht weinen braucht, es sei nicht so schlimm. Es gibt den Begriff “Gaslighting” was so viel bedeutet wie psychische Manipulation). Es entstehen Denkmuster, Glaubenssätze und Traumata.

Es ist tatsächlich nicht so einfach, sich hier in diese Gesellschaft zu integrieren und Teil davon zu werden. Wir passen uns an, möchten (unseren irdischen Eltern) gefallen, Freude bereiten – und vergessen dabei ganz oft, weshalb wir überhaupt hergekommen sind und vor allem: wer wir sind. Wie großartig und wunderbar. Und dass wir einen freien Willen haben – unser größtes Geschenk. Dass wir – ich spreche von der westlichen Welt – selbst entscheiden können, welchen Beruf wir ausüben möchten, welche Ausbildung wir absolvieren oder nicht. Was wir essen, einkaufen und wo wir wohnen.

Alle Türen stehen uns offen (und wenn bei dir Bullshit FM auf der Verstands-Welle reinkommt: ja, ich mein das wirklich so): alles steht uns offen. Alles. Es spielt in der westlichen Welt keine Rolle, ob wir in eine so genannte arme oder reiche Familie reingeboren werden, ob wir weiblich oder männlich geboren wurden, ob wir groß oder klein sind. Vielleicht wären gewisse Dinge im Leben einfacher unter bestimmten Voraussetzungen – aber einfach ist erstens langweilig und zweitens bin ich davon überzeugt, dass wir unsere Fähigkeiten besser erlernen, wenn wir uns anstrengen und reinhängen dürfen.

Eine grosse Rolle spielt hierbei die Sprache und die deutsche Sprache liefert uns so viele Hinweise auf die Dinge. Achte dich mal, wie die Sätze gebildet werden und was gesprochen wird. Ziehe die einzelnen Worte auseinander und du wirst teilweise staunen, wie klar die deutsche Sprache zu uns spricht – wir überhören es nur oft (aus Gewohnheit, weil wir die uns so bekannten Worte nicht hinterfragen).

Auch haben wir es uns angewöhnt, anstelle von einem «dürfen» und «können» ein «müssen» hinzusetzen. Achte dich da mal auf dich selbst: wie oft am Tag kannst du das Wort aus deinem Mund hören?

Ich habe es mir selbst zur Gewohnheit gemacht, jedes automatisch kommende «müssen» zu ersetzen. Müssen tue ich nämlich nur etwas: dieses Leben eines Tages wieder verlassen. Alles andere ist ein Entscheid von mir selbst (ich gehe jetzt hier nicht auf bewusste und unbewusste Entscheidungen ein, sonst würde dieser Beitrag noch zehnmal länger werden)

All die Gegebenheiten und Umstände im Außen – auch Realität genannt – sind ein Abbild von uns selbst. Sie sind genau so, wie sie uns bestmöglich dienen, um unsere (Lern-) Aufgaben hier auf der Erde zu meistern. Unsere Realität ist aber nicht die eine Wahrheit. Du kennst bestimmt folgende Redewendung: Eine Person sieht das Glas immer halb voll, eine andere Person sieht dasselbe Glas halb leer. So sind wir unterschiedlich. Was ich dir mit Garantie mitgeben kann: die Person, die das Glas halb voll sieht, hat mehr Freude im Leben. Sie schaut die Dinge positiv an. Es geht nicht um Friede, Freude, Eierkuchen und so eine toxische Positivität. Es geht vielmehr darum, eine Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und sich selbst zu reflektieren. 

  • Was kann ich aus dieser Situation für mich mitnehmen?
  • Welche Fähigkeit durfte ich in der Situation erlernen?
  • War ich im Vertrauen zu mir selbst und wenn nein, warum?
  • Was mache ich das nächste Mal anders und wieso?

Ich erlebe es oft, auch bei Kleinigkeiten, dass Menschen von “müssen” sprechen. Ich muss noch einkaufen. Ich muss in die Schule. Ich habe zu wenig Freizeit, weil ich dieses und jenes noch tun muss. Ich kann das nicht tun, weil ich noch das andere tun muss.

Falsch. Zeit ist eines deiner wertvollsten Dinge, die du hier auf Erden hast. Du allein bestimmst, was du tun willst, wofür du deine Zeit einsetzt (an dieser Stelle danke, dass du diese Zeilen liest!) und wie du deine Prioritäten setzt.

  • Wenn du einkaufen gehst, dann weil du willst und das jetzt Priorität hat. 
  • Wenn du zur Aus – oder Weiterbildung gehst, dann weil du dich dafür entschieden hast. Wie glücklich und dankbar du sein kannst, dass du dir dies ermöglichst. Wow. 
  • Wenn du zur Arbeit gehst, dann weils dir Freude macht und du deinen Job liebst oder zumindest gerne machst – erinnere dich an den Tag, als du den Arbeitsvertrag unterzeichnet hast. Wie sehr hast du die Jobzusage gefeiert? Das war doch mega, oder? (und wenn nicht: ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme zum Beruf(ungs) -Coaching!)
  • und wenn ich neben Familie, Job, Aus- und Weiterbildung, Freunden und Festen noch dieses und jenes mache – dann weil ich will, nicht weil ich muss. Mein Wegweiser ist im Grundsatz immer die Freude Ich schätze, was ich tun darf und wer mir seine wertvolle Lebenszeit widmet.

Jammern ist eine Entscheidung und gleichzeitig eine verbreitete Volkskrankheit in unserer westlichen Welt. Wer hat noch mehr Stress, wem geht’s schlechter? Ich könnte annehmen, es wäre eine Wettkampfdisziplin. 

Dabei dürfen wir es uns doch einfach gut gehen lassen, Freude am Leben haben und Lernen. Der größte Anteil von uns muss sich keine Sorgen machen über Nahrung oder ein Dach über dem Kopf. Innere Arbeit wie Persönlichkeitsentwicklung und die Auseinandersetzung mit sich selbst ist so, so wichtig und uns stehen alle Möglichkeiten offen, wie wir uns selbst bestmöglich kennenlernen. Wie wurdest du geprägt? Wer sind deine Vorbilder? Was möchtest du erreichen und was sind deine wahren Beweggründe, deine inneren Antreiber? Wie möchtest du sein, wenn du alt und grau bist?

Und wenn du merkst, da redet Bullshit FM rein, dann danke ihm. Dein Verstand möchte dich beschützen und in Sicherheit wissen. Sein Sender kommuniziert dir aber nicht die Wahrheit, sondern leitet bereits gemachte Erfahrungen oder Informationen ab, die er schon kennt und weiss, dass du sie überlebt hast. Bitte ihn mal kurz zur Seite zu gehen – weil Entwicklung bedeutet, neue Pfade und unbekanntes Terrain zu beschreiten, mutig zu sein und groß zu träumen.

Dazu braucht es Bewusstsein für das Jetzt. Dankbarkeit und Demut für all die Fülle, die bereits in deinem Leben ist. Deine Haltung, wie du mit dir selbst und anderen sprichst, wie du durch dein Leben reist. In meiner Arbeit als Coachin liebe ich es, Menschen in ihrem täglichen Leben ein Stück weit zu begleiten, immer wiederkehrende Situationen zu beleuchten, die Hintergründe von sogenannten Misserfolgen und Unglücken zu hinterfragen und Veränderung zu bezeugen.

Es ist so schön, dass wir alle unterschiedlich sind und alle Facetten dieser wunderbaren Welt für uns entdecken dürfen. Jeder ist einzigartig und genau richtig so, wie er oder sie ist. Du musst nicht sein wie jemand anderes. Den gibt’s doch schon. Sei du.

Zeige dich authentisch und wem es passt, mit dem bist du ein „Match“ und ihr schwingt auf derselben Frequenz. Geniesse dein Leben, geniesse dich und lebe artgerecht – so, wie es zu dir passt. Dir gehört die Welt!

It’s a pleasure to meet you!

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